Sind Verantwortliche in Parteien wirklich soooo einfallslos? Was ist da los mit der #CDU-Frankfurt, #SPD-Frankfurt am Main? Fällt ihnen in Sachen #Wahlkampf vor Ort in #Coronazeiten nichts anderes ein, als #Internetwahlkampf ? Und mal ehrlich: Gehen Sie jeden Tag, jeden zweiten Tag auf die Seiten einer Partei, auf deren Account bei Facebook & Co.? Lesen Sie die Werbeanzeigen? Auch derer, zu denen Sie zunächst keine Beziehung haben?

Nur weil da mal nichts geht in Sachen Infostand-Altäre, #Werbemittelschlacht, Versammlungen „Kandidat stellt sich vor“, #Hausbesuche, fühlt man sich gezwungen, #Wahlkampf vom Schreibtisch aus zu machen, sich ins Netz zu verziehen? #Covid-19 macht den #Straßenwahlkampf unmöglich? Dabei gibt es so viele Ideen, wie man in einen Dialog mit den Menschen eintreten kann – auch in Corona-Zeiten. Uns fallen allein über 100 ein, die zudem oft fast ohne Aufwand machbar sind. –
Warum nicht riesige Infowürfel auf dem Autodach oder Fahrrad? Warum nicht auf dem Weg zum Betrieb Bodenpunkte, die mit dem Passanten reden? Warum nicht das mit Post-It’s voll beklebte Auto, das Informiert über aktuelle Gesetze und #Förderprogramme einfach so im Wohngebiet, am Bahnhof? Warum nicht hier und da einen „Gedanken verlieren“, im Einkaufswagen, am Waschbecken und der Bushaltestelle?
Sie kommen nur einfach nicht drauf? Nein, ich denke mir, sie wollen einfach nicht.
Aus vielen Gesprächen weiß ich: Es ist vom Schreibtisch aus angenehmer. Es ist viel „moderner“ etwas im Internet herum zu machen. Ok, man weiß durchaus, dass die Freundin, die Oma, die Nachbarin nie auf die Seiten der eigenen Partei gehen würde. Man weiß, dass man selber seltenst auf Internetangebote anderer #Organisationen klickt, zu denen man keinen Bezug hat. Aber die werden doch sicher alle MEINE/UNSERE Seite besuchen!? Werden sie? Ok, ich kann ja einfach meine Blase darum bitten, dass sie alle „unsere“ Seite like. Das bringt Zahlen. Chef wird beeindruckt sein. – Sie meinen, das sei dann, als wenn der Papst die Bischöfe bietet, doch seine Seite zu linken? Stimmt.- Aber wenn man nicht drüber nachdenkt, fällt es vielleicht niemandem auf. Kopf in den Sand und es wird sehr sehr ruhig. Na und eine/r wird ja am Ende gewinnen. Und dann hat ja der Internetwahlkampf den Wahlsieg gebracht. Prüft ja hoffentlich keiner nach.
Woran das alles liegt? Wir machen uns was vor!
#PolitikerInnen vor Ort glauben, die BürgerInnen lesen jeden Tag, na jeden zweiten Tag die Zeitung. Tun sie nicht. Die Auflagen sinken und sinken.
Ok, dann gehen sie auf deren digitales Angebot. Tun sie auch nicht. Die Print- UND #Digitalausgaben der Zeitungen sinken gemeinsam Jahr für Jahr.
Dann „gehen die Leute wohl ins Netz“!? Ja, aber auf Seiten, die mit Politik nicht so viel zu tun haben. Und viele, viele tun selbst das nicht.
Ok, man könnte seine Organisation nutzen, seine #Parteimitglieder, die man fast überall hat.
Ist dann nur eben dumm gelaufen, wenn man sie all die Jahre nur als StuhlbesetzerInnen in Veranstaltungen verschlissen hat, als InfostandbesetzerInnen, als Papier- und WerbemittelverteilerInnen. Man muss zugeben, dass das nicht so sehr viel Freude macht, wohl kaum ein Erfolgserlebnis bringt.
Dennoch könnte man mit dem Mitgliedern vor Ort so richtig die #Politikkommunikation voran bringen. Es würde schon reichen, vor Ort vielleicht nur wenige Aktive zu gewinnen. Macht das Engagement Freude, bringt es #Erfolgserlebnisse, Zuspruch im öffentlichen Raum, wird man schnell mehr werden. Man müsste es nur wollen. Man müsste den Mitgliedern etwas zutrauen.
Sie glauben, dass das doch wohl bei den EntscheiderInnen z.B. auf den Länderebenen der Fall ist? Nein! Da gibt es nur einige, wenige Ausnahmefälle – und wir kennen viele und durchaus von verschiedenen Parteien.
Mag sein, dass man heutzutage bei der #Personalauswahl auch nicht so sehr darauf schaut, ob jemand schon in jungen Jahren Erfahrungen mit der Arbeit mit Menschen gesammelt hat, ob er oder sie in der Fläche eines Landkreises, eines Landes bereits versuchte, Jugendliche, SchülerInnen zu begeistern, überhaupt zu erreichen. Da ist das #Politikstudium schon wichtiger. Es ist doch eindrucksvoller, er oder sie hat etwas über die Jugend gelesen, über Wählerströme, NichtwählerInnen. Wenn’s doch gesellschaftlich bedingt ist, der #ZeitGeist der Schuldige ist, man es professionell mit Literaturstellen belegen kann, dann kann man auch nichts machen.
Traurig!
Man(n) und Frau kann doch. Wir müssten nur Lust darauf haben, uns mit der Fläche der Organisationen zu befassen. Wir müssten überlegen, wie wir alle (!) dafür begeistern, auch ganz allein bei sich vor Ort aktiv zu werden, wie wir die dafür nötigen Impulse setzen, wie wir das organisatorisch und technisch umsetzen.
Wollen wir das? Finden wir es nicht der Karriere eher dienlich, Sitzungen abzusitzen, Vorlagen zu schreiben, etwas im Netz abzulegen, sorry, einzustellen?
Es ist so furchtbar traurig!
Wir spielen nämlich mit unserer #Demokratie. Aber das machen wir dann wenigstens hochprofessionell.