TRAURIG, TRAURIG, TRAURIG.

Sind Verantwortliche in Parteien wirklich soooo einfallslos? Was ist da los mit der #CDU-Frankfurt, #SPD-Frankfurt am Main? Fällt ihnen in Sachen #Wahlkampf vor Ort in #Coronazeiten nichts anderes ein, als #Internetwahlkampf ? Und mal ehrlich: Gehen Sie jeden Tag, jeden zweiten Tag auf die Seiten einer Partei, auf deren Account bei Facebook & Co.? Lesen Sie die Werbeanzeigen? Auch derer, zu denen Sie zunächst keine Beziehung haben?

Nur weil da mal nichts geht in Sachen Infostand-Altäre, #Werbemittelschlacht, Versammlungen „Kandidat stellt sich vor“, #Hausbesuche, fühlt man sich gezwungen, #Wahlkampf vom Schreibtisch aus zu machen, sich ins Netz zu verziehen? #Covid-19 macht den #Straßenwahlkampf unmöglich? Dabei gibt es so viele Ideen, wie man in einen Dialog mit den Menschen eintreten kann – auch in Corona-Zeiten. Uns fallen allein über 100 ein, die zudem oft fast ohne Aufwand machbar sind. –

Warum nicht riesige Infowürfel auf dem Autodach oder Fahrrad? Warum nicht auf dem Weg zum Betrieb Bodenpunkte, die mit dem Passanten reden? Warum nicht das mit Post-It’s voll beklebte Auto, das Informiert über aktuelle Gesetze und #Förderprogramme einfach so im Wohngebiet, am Bahnhof? Warum nicht hier und da einen „Gedanken verlieren“, im Einkaufswagen, am Waschbecken und der Bushaltestelle?

Sie kommen nur einfach nicht drauf? Nein, ich denke mir, sie wollen einfach nicht.
Aus vielen Gesprächen weiß ich: Es ist vom Schreibtisch aus angenehmer. Es ist viel „moderner“ etwas im Internet herum zu machen. Ok, man weiß durchaus, dass die Freundin, die Oma, die Nachbarin nie auf die Seiten der eigenen Partei gehen würde. Man weiß, dass man selber seltenst auf Internetangebote anderer #Organisationen klickt, zu denen man keinen Bezug hat. Aber die werden doch sicher alle MEINE/UNSERE Seite besuchen!? Werden sie? Ok, ich kann ja einfach meine Blase darum bitten, dass sie alle „unsere“ Seite like. Das bringt Zahlen. Chef wird beeindruckt sein. – Sie meinen, das sei dann, als wenn der Papst die Bischöfe bietet, doch seine Seite zu linken? Stimmt.- Aber wenn man nicht drüber nachdenkt, fällt es vielleicht niemandem auf. Kopf in den Sand und es wird sehr sehr ruhig. Na und eine/r wird ja am Ende gewinnen. Und dann hat ja der Internetwahlkampf den Wahlsieg gebracht. Prüft ja hoffentlich keiner nach.

Woran das alles liegt? Wir machen uns was vor!
#PolitikerInnen vor Ort glauben, die BürgerInnen lesen jeden Tag, na jeden zweiten Tag die Zeitung. Tun sie nicht. Die Auflagen sinken und sinken.
Ok, dann gehen sie auf deren digitales Angebot. Tun sie auch nicht. Die Print- UND #Digitalausgaben der Zeitungen sinken gemeinsam Jahr für Jahr.
Dann „gehen die Leute wohl ins Netz“!? Ja, aber auf Seiten, die mit Politik nicht so viel zu tun haben. Und viele, viele tun selbst das nicht.

Ok, man könnte seine Organisation nutzen, seine #Parteimitglieder, die man fast überall hat.
Ist dann nur eben dumm gelaufen, wenn man sie all die Jahre nur als StuhlbesetzerInnen in Veranstaltungen verschlissen hat, als InfostandbesetzerInnen, als Papier- und WerbemittelverteilerInnen. Man muss zugeben, dass das nicht so sehr viel Freude macht, wohl kaum ein Erfolgserlebnis bringt.
Dennoch könnte man mit dem Mitgliedern vor Ort so richtig die #Politikkommunikation voran bringen. Es würde schon reichen, vor Ort vielleicht nur wenige Aktive zu gewinnen. Macht das Engagement Freude, bringt es #Erfolgserlebnisse, Zuspruch im öffentlichen Raum, wird man schnell mehr werden. Man müsste es nur wollen. Man müsste den Mitgliedern etwas zutrauen.
Sie glauben, dass das doch wohl bei den EntscheiderInnen z.B. auf den Länderebenen der Fall ist? Nein! Da gibt es nur einige, wenige Ausnahmefälle – und wir kennen viele und durchaus von verschiedenen Parteien.
Mag sein, dass man heutzutage bei der #Personalauswahl auch nicht so sehr darauf schaut, ob jemand schon in jungen Jahren Erfahrungen mit der Arbeit mit Menschen gesammelt hat, ob er oder sie in der Fläche eines Landkreises, eines Landes bereits versuchte, Jugendliche, SchülerInnen zu begeistern, überhaupt zu erreichen. Da ist das #Politikstudium schon wichtiger. Es ist doch eindrucksvoller, er oder sie hat etwas über die Jugend gelesen, über Wählerströme, NichtwählerInnen. Wenn’s doch gesellschaftlich bedingt ist, der #ZeitGeist der Schuldige ist, man es professionell mit Literaturstellen belegen kann, dann kann man auch nichts machen.

Traurig!

Man(n) und Frau kann doch. Wir müssten nur Lust darauf haben, uns mit der Fläche der Organisationen zu befassen. Wir müssten überlegen, wie wir alle (!) dafür begeistern, auch ganz allein bei sich vor Ort aktiv zu werden, wie wir die dafür nötigen Impulse setzen, wie wir das organisatorisch und technisch umsetzen.

Wollen wir das? Finden wir es nicht der Karriere eher dienlich, Sitzungen abzusitzen, Vorlagen zu schreiben, etwas im Netz abzulegen, sorry, einzustellen?

Es ist so furchtbar traurig!
Wir spielen nämlich mit unserer #Demokratie. Aber das machen wir dann wenigstens hochprofessionell.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kommunalwahlen-in-hessen-beruehrungsaengste-statt-buergernaehe-17162894.html

Termine zum Thema „Öffentlichkeitsarbeit fast ohne Finanz- und Zeitaufwand“

Die nächsten Seminare zum Thema…

 

 

 

 

16.09.2019, Wien

Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

21.09.2019, Nürnberg

Integration und Toleranz mit geringstem Budget ins Gespräch bringen
Veranstalter: AG der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns
90443 Nürnberg, Sandstr. 7

 

28.09.2019, Hannover

Öffentlichkeitsarbeit mit einfachsten Mitteln

Veranstalter: ver.di-Bildungswerk Niedersachsen, Hannover

 

30.09.-2.10.2019, Mosbach / Baden

Von Medienprofis lernen – Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand im Betrieb Themen zu Themen machen

Veranstalter: ver.di b+b, 55116 Mainz, Münsterplatz2-6

 

02.10.2019, Mannheim
Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

03.-04.10.2019, Innsbruck (Österreich)

Mal so ganz anders und mit viel weniger Aufwand im Betrieb Themen zum Thema machen

Veranstalter: ÖGB / AK-Tirol, A 6010 Innsbruck, Südtiroler Platz 14-16

 

05.10.2019, Stuttgart
Über Mobilität überall nachdenken – mit einfachsten Mitteln kommunizieren
Veranstalter: StadtMobil, 70178 Stuttgart, TübingerStr. 15

 

10.-11.10.2019, Potsdam

Demokratie leben – Aber wie mit geringsten Ressourcen kommunizieren ?

Veranstalter: Gegen das Vergessen – Für Demokratie e.V.
10785 Berlin, Stauffenbergstr. 13-14

 

12.10.2019, Regensburg
Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen mit einfachsten Mitteln
Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung. Lilienthalstr. 8, 93049 Regensburg

 

15.10.2019, Nürtingen /Baden-Württemberg
Hocheffektiv und doch sehr einfach für ehrenamtliches Engagement werben
Veranstalter: Samariterstiftung, 72622 Nürtingen, Schlossweg 1

 

18.-19.10.2019, Düsseldorf

Politik fast ohne Aufwand mal ganz anders ins Gespräch bringen vermitteln

Veranstalter: Heinrich Böll Stiftung NRW, 40210 Düsseldorf, Graf Adolf Str. 100

 

30.10.2019, Erfurt

Demokratie mit einfachsten Mitteln ins Gespräch bringen
Veranstalter: Ministerium für Bildung, Jugend und Kultur Thüringen
99096 Erfurt, Werner-Seelenbinder-Str. 6

 

08.11.2019, Erfurt

Für Weiterbildung werben – Image und Marketing der VHS verbessern

Veranstalter: Thüringer Volkshochschulverband, 07743 Jena, Saalbahnhofstr. 27

 

14.11.2019, Boostedt / Schleswig-Holstein

Mit einfachsten Mitteln Menschen für ein Engagement gewinnen

Veranstalter Ev. Kirchengemeinde Boostedt, Boostedt, An der Kirche 4

16.11.2019, Montabaur /Rheinland-Pfalz
Sich als PolitikerIn mit Inhalten und eigenem Engagement wirksamer kommunizieren
Veranstalter: VHS Montabaur

 

21.11.2019, Berlin (15.00-18.00 Uhr)
Kurzseminar: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

21.11.2019, Berlin (19.00-21.30 Uhr)
Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

22.-23.11.2019, Essen
Lokal Politik pfiffiger kommunizieren und ins Gespräch bringen und das völlig ohne Aufwand
Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung, Kommunalakademie, Bonn, 53175 Bonn, Godesberger Allee 149

 

26.11.2019, Önsbach bei Achern, Baden-Württemberg
Wie erreichen wir leichter viel mehr BürgerInnen im Quartier?“
Veranstalter: Gemeindenetzwerk Baden-Württemberg, Fachberatung Quartier 2020

70197 Stuttgart, Rotebühlstr. 131

 

27.-29.11.2019, Berlin
Betriebliche Öffentlichkeitsarbeit –
Wie kann man Alltagsprobleme der KollegInnen als BR kommunizieren und hierzu informieren?
(37.6-Seminar für BetriebsrätInnen; BWS-000-751601-19)
Veranstalter: IG BCE / BWS 30167 Hannover, Königsworther Platz 6

 

 

 

30.11.2019, Bamberg

Mit Miniaufwand hochwirksam für ein Engagement werben
Veranstalter: THW Bayern, Region Bamberg, 96149, Am Klingen 2

 

03.-04.12.2019, Innsbruck (Österreich)

Mal so ganz anders und mit viel weniger Aufwand im Betrieb Themen zum Thema machen

Veranstalter: ÖGB / AK-Tirol, A 6010 Innsbruck, Südtiroler Platz 14-16

 

10.12.2019, Bad Zwischenahn
Betriebliche Öffentlichkeits- und Infoarbeit wirksamer und doch einfacher gestalten
Veranstalter: Arbeit und Leben, Klävemannstr. 1, 26122 Oldenburg

 

10.12.2019 (19.00-21.30 Uhr), Oldenburg
Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

18.01.2020, Regensburg
Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen mit einfachsten Mitteln
Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung. Lilienthalstr. 8, 93049 Regensburg

 

15.01.2020, Regensburg
Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen mit einfachsten Mitteln
Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung. Lilienthalstr. 8, 93049 Regensburg

 

11.02.2020, Würzburg
Betriebliche Öffentlichkeitsarbeit –
fast ohne Aufwand und mit viel mehr Wirkung

Veranstalter: IQF-Seminare, Friedensstr. 42a, 97276 Margetshöchheim

 

12.02.2020, Würzburg
Die Betriebsversammlung mit Pfiff gestalten –
fast ohne Aufwand und mit viel mehr Wirkung

Veranstalter: IQF-Seminare, Friedensstr. 42a, 97276 Margetshöchheim

 

20.02.2020, Stuttgart
Die Betriebsversammlung mit Pfiff gestalten –
fast ohne Aufwand und mit viel mehr Wirkung

Veranstalter: DGB Bildungswerk, Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart

 

13.03.2020, Visselhoevede (Niedersachsen)
Betriebliche Öffentlichkeits- und Infoarbeit wirksamer und doch einfacher gestalten
Veranstalter: Arbeit und Leben, Klävemannstr. 1, 26122 Oldenburg

 

16.-18.03.2020, Erfurt
Betriebliche Öffentlichkeits- und Infoarbeit wirksamer und doch einfacher gestalten
Veranstalter: EVA-Bildung und Beratung, Reinhardtstr. 23, 10117 Berlin

 

18.03.2020, Erfurt
Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

23.-25.03.2020, Mosbach / Baden-Württemberg
Aufbauseminar:
Mit pfiffigen, einfachsten Aktionen und Medien sogar strategisch etwas verändern.
Bring einfach Deine Ziele mit. Wir arbeiten am passenden Konzept
Veranstalter: ver.di b+b Rheinland-Pfalz, Münsterpl. 2-6, 55116 Mainz

 

25.03.2020, Mannheim
Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

08.-09.06.2020
So kommt man ohne Aufwand ins Gespräch –
Öffentlichkeitsarbeit im und um den Betrieb herum

Veranstalter: AK Oberösterreich Jägermayrhof , Römerstr. 98, 4020 Linz (Oberösterreich)

 

05.09.2020, Hannover
Guerillamarketing – Ist das was für die Politikkommunikation

Veranstalter: ver.di-Bildungswerk Niedersachsen, Goseriede 10, 30169 Hannover

 

23.09..2020, Nürnberg
Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

16.10.2020, (15.00-18.00 Uhr, Bonn
Kurzseminar: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

16.10.2020, (19.00-21.30 Uhr), Bonn
Infoabend: Fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand ALLE BürgerInnen erreichen – Öffentlichkeitsarbeit mal so ganz anders.

Veranstalter: nafroth.com, 26160 Bad Zwischenahn, Hermann-Löns-Str. 61

 

27.10.2020, Bad Zwischenahn
Betriebs- und Personalversammlungen wirksamer und doch einfacher gestalten
Veranstalter: Arbeit und Leben, Klävemannstr. 1, 26122 Oldenburg

 

 

 

 

 

 

 

Anmerkung:

Terminangebote in blauer Schriftsind nur für Arbeitnehmervertreter*innen offen.
Alle anderen Seminare sind frei zugänglich. Mögliche Teilnahmegebühren erfragen Sie bitte bei den Veranstaltern.

 

 

Bildungsangebote z.B. der VHS mal ganz anders kommunizieren.

Ein Interview mit der Zeitschrift DISKURS des Deutschen Volkshochschulverbandes
Mai 2019

 

Herr Nafroth, „Neue Wege in der Kommunikation“: Was verstehen Sie darunter?

Viele denken bei „Neuen Wegen“ gleich an Soziale Medien. Natürlich muss man auch damit arbeiten. Ich überlege aber mehr, wie wir wirklich ALLE Menschen vor Ort wiederholt erreichen, alle über Bildungsangebote und ihre Möglichkeiten ins Gespräch bringen, die Menschen aktiv in diese Kommunikation einbeziehen, denn erst dadurch erreicht man eine nachhaltige Wirkung. Es muss einen beschäftigen. Man muss Lust haben, drüber zu reden, es anderen zu erzählen. Das wird wohl nur selten ein klassisches vhs-Programmheft oder ein Flyer leisten.

Es gilt also Instrumente zu entwickeln, die höhere „Einschaltquoten“ haben, Instrumente, die mit geringstem Finanz-, Zeit- und Personalaufwand realisierbar sind, damit sie jede/r fast überall einsetzen kann, damit ein Kommunikationsprozess in Bewegung kommt. „Neue Wege“ ist für uns eher ein anderes Prinzip der Kommunikation, das vor allem auf eine Kommunikation setzt, die den gleichberechtigten Dialog als Mittel des Informationstransfers will, dies in der Textgestaltung und in der Auswahl der Mittel. Es geht uns um eine leicht umsetzbare Vor-Ort-Kommunikation, damit sie an mehr Orten möglich wird, schnell umsetzbar ist, auch für jene ohne Kompetenz in Sachen Grafik, Software, für jene mit wenig Zeit- und Finanzressourcen.

 

Warum ist es aus Ihrer Sicht heute notwendig, sich nicht nur auf traditionelle Instrumente der Öffentlichkeitsansprache zu verlassen?

Es liest inzwischen nur eine Minderheit der Bürger*innen täglich eine Zeitung und wenn, dann nur ganz wenige Artikel, schon gar nicht den Zeitungsterminkalender. Und wenn Sie überlegen, wie oft Sie in den letzten vier Wochen auf die Internetseite z.B. der Sportvereine oder einer Krankenkasse waren, spüren Sie die eingeschränkte Wirkung. Man geht nicht auf die Internetseite der vhs, wenn man keinen Bezug zu ihr hat. Überschätzen wir also das Internet nicht!

Und Flyerständer in Bürgerzentren und Rathäusern sind oft nur die Grabstätten für die Printerzeugnisse vieler Akteure am Ort.
Man muss sich klar machen, dass man natürlich alle diese Medien braucht, dass sie aber alle eine viel geringere Wirkung haben, als Laien oft glauben. Man muss alle Medien nutzen. Man muss sie aber ergänzen durch weitere Wege der Kommunikation, die die Menschen mehr über Bildung reden lassen.

Es kommt z.B. nicht primär darauf an, dass vhs-Flyer „schön“ gestaltet sind, alle Designregeln eingehalten werden. Sie könnten ab und zu frecher, dialogischer gestaltet sein.
Ich denke z.B. gerade an ein Programmheft des Bochumer Schauspielhauses mit der fetten Titelzeile auf der ersten Seite: „Hier geschehen seltsame Dinge.“. Da überlegt man schon, ob das erlaubt ist – oder?

Machen wir uns klar: Viele Menschen werden nie von Bildungsangeboten erreicht. Und das ist doch wirklich ein Armutszeugnis! Eigentlich kommuniziert man immer und immer wieder in der eigenen Wolke. – Natürlich muss man diese Menschen auch erreichen. Nichts ist so wichtig wie Mund-zu-Mund-Propaganda. Aber wir müssen deutlich darüber hinauswirken wollen. – Aber wollen wir das wirklich??? Das ist nicht nur für die Bildungsanbieter wichtig. Es ist wichtig für unsere Gesellschaft, für unsere Demokratie.

 

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie speziell mit Blick auf den Weiterbildungsmarkt?

Ich mache mir Sorgen, wenn ich höre, dass z.B. nur knapp über 1% der Arbeitnehmer*innen Angebote der Arbeitnehmerbildungsurlaubsgesetze nutzen oder vergleichbarer Gesetze für den öffentlichen Dienst – eine Woche zusätzlichen, bezahlten Urlaub. Da helfen keine Poster und Karten mit der Aufschrift „Bildungsurlaub – hinterher ist man immer klüger“.

Wir leisten uns in Deutschland etwa 7 Mio. Menschen, die nur eingeschränkt lesen und schreiben können. Und was läuft dazu z.B. an Angeboten in den Betrieben, gerade in denen, wo vielleicht 1/3 der Beschäftigten von Bildungsmaßnahmen zu diesem Problem profitieren würden?

In Zeiten des Populismus werden wir erschlagen von Fake-News und Vorurteilen und erreichen mit den „richtigen“ Informationen letztlich primär jene, die schon recht gut informiert sind.

So bekannt die Marke vhs ist, viele werden einfach von ihren Angeboten nicht erreicht und fühlen sich nicht „angesprochen“.
Man muss über andere Kommunikationsmittel und -orte nachdenken, die die Menschen drüber reden lassen, über andere Formate der Weiterbildung, die vielleicht auf dem Marktplatz, beim Nahversorger, im Betrieb stattfinden. Wir müssen hingehen und nicht nur kommen lassen. Das gilt für die Werbung für Bildung wie für die Lernorte. Es gilt alle Ebenen eng zu verknüpfen: Digitale und analoge Kommunikation, die Straßenaktivität mit der im Netz und im Unterrichtsraum.

 

Website und Programmheft gehören zu den „Must-Haves“ jeder Volkshochschule. Darüber hinaus bleibt gerade den kleineren vhs meist wenig Zeit und Budget, um weitere Kommunikationsmaßnahmen umzusetzen. Was raten Sie Volkshochschulen, die trotz knapper Ressourcen neue Wege gehen wollen?

Schauen Sie, manche vhs stellt Ihr Semesterprogramm noch immer per Pressekonferenz im Lehrsaal vor. Falscher Ort, falscher Weg.
Warum nicht in Anwesenheit der Medien auf der Betriebsversammlung des größten Betriebes am Ort? Warum nicht live auf dem Marktplatz?
Man kann das vhs-Programm problemlos als 8x8m-großes Mindmap auf die Straße legen, vielleicht unter der Überschrift „Gehen Sie auch hin? Würde es Ihnen nicht im Alltag weiterhelfen?“.

Die Plane könnte anschließend auf Tour gehen von Betriebsversammlung zu Betriebsversammlung, von Kantine zu Kantine, von Schulhof zu Schulhof, über alle Plätze der Region. In Kooperation mit Betriebs- und Personalrät*innen, mit Schulleitungen und Schülervertretungen dürfte das kein Problem sein.

Freche Printprodukte über die man spricht sind leistungsfähiger als klassische Programmflyer. Selbst Foyers und Flure einer vhs könnten visuell pfiffig und sogar bewegt über weitere Angebote und ihren Gebrauchswert mit dem Besucher in einen Dialog eintreten, statt Flyerständer an den Ausgang zu stellen. Ausstellungsstände müssen keine „Altäre der Bildung“ sein mit wohlgeordneten Programmen und traumhaftschönen Rollups. Sie könnten visuell fragen, ob ich dies oder das weiß, ob ich hier und da Rat brauche.

Wir müssen alle unsere Wege der Kommunikation neu aus der Perspektive der Bürger*innen betrachten, so bunt wie diese sind.

 

Selbst wenn der Aufwand klein ist, kann eine Volkshochschule sicherlich nicht jedes ihrer zahlreichen Kursangebote mit einer solchen Aktion bewerben. Worauf sollten Volkshochschulen bei der Auswahl und Planung geeigneter Angebote und Maßnahmen achten?

Die vhs muss ihr Bildungsangebot wahrscheinlich nicht oder kaum ändern, denn was hat hier keinen Gebrauchswert für die Menschen? Sprachen, Kulturtechniken, Entspannung, Rechtsfragen, Philosophie und Politik – wichtig ist das alles für die Bevölkerung. Nur die Titel klingen oft wie Buchtitel oder die einer Diplomarbeit.

Aber Sie haben Recht. Es ist alles mit etwas Aufwand verbunden.

Bedenken Sie aber, dass Sie keine Firma zur Produktion eines neuen Schokoriegels aufmachen können, wenn Sie nicht über Aufwendungen für dessen Bewerbung nachdenken. Dafür müssen natürlich Ressourcen eingeplant werden.

Bleiben wir aber realistisch bei der Ausgangslage einer lokalen vhs: Es geht fast nichts.

Volkshochschulen sollten weit stärker in Sachen Kommunikation von Bildungsangeboten mit Externen zusammenarbeiten, also z.B. lokale Initiativen für Bildung gründen, deren Zweck es ist, Bildung ins Gespräch zu bringen.

Sie könnten sich mit Betriebs- und Personal*rätinnen der Region treffen und mit ihnen pfiffige Instrumente absprechen, die nach und nach in Betrieben aufgebaut oder ausgehängt werden. Da würde ich Ihnen gerne behilflich sein.
Sie könnten mit Ehrenamtsbüros reden, die mit voll beklebten Autos konkrete Bildungsmaßnahmen und ihren Gebrauchswert für die Menschen z.B. am Bahnhof transparent machen. Es macht sogar Spaß, so etwas zu verwirklichen.
Sie könnten mit Universitäten in Sachen Kommunikation eine dauerhafte Zusammenarbeit anpeilen, damit Studenten praxisnahe Arbeitsfelder finden, die unter realen Bedingungen erprobt werden.
Die Teilnehmer*innen von Kommunikationskursen könnten das Erlernte öffentlich ausprobieren.
Sie könnten Wettbewerbe starten, wer Bildung am eigenwilligsten Ort, auf die eigenwilligste Weise ins Gespräch gebracht hat, wer die meisten Menschen erreicht hat, das breiteste Echo erzielte. Auch das ist mit der breiten Bevölkerung machbar, mit Schulen, Betrieben, Vereinen und Organisationen.

 

Abschließend: Gibt es eine erfolgreiche/innovative Aktion, die Ihnen aus der Zusammenarbeit mit Volkshochschulen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Nun, einige Volkshochschulen machen z.B. mit unserer Idee „Bodenzeitung“ schon recht gute Erfahrungen. Wir selber haben erlebt, dass riesige Infowürfel auf einem Autodach am Fahrbahnrand oder im Gewerbegebiet Wirkung zeigen. Bei einem Betrieb brachte der Würfel binnen einer Woche Bildungsurlaubsanträge in der Menge der letzten drei Jahre. In einer Kleinstadt führte ein altes Fahrrad, ausgestattet mit gut 20 Sichthüllen mit Programmangeboten, zur vollen Belegung mehrerer Lehrgänge.
Es geht eben auch anders.

Aber es ist schon so: Volkshochschulen tun sich auf dem Gebiet schwer.
Oft ist das eigene Team die erste Hürde, oft die Erfahrung, dass es doch auch so irgendwie läuft.
Und wenn ich sehe, dass es nun Fahnen, bunt gestaltete Infotische, klassische Werbefahrräder bringen sollen … . Und wenn man bedenkt, was dafür dann für ein Geld da ist …

Es wird nicht einfach.

 

 
Wolfgang Nafroth
Kommunikationsagentur nafroth.com pr+kommunikationsberatung

Bad Zwischenahn /Oldenburg

 

 

Berät diverse Kommunen, Ministerien, Organisationen, Betriebs- und Personalräte bei Low-Budget-Kampagnen.
Entwickler vieler Ideen für Straßenkampagnen, vieler Alternativen zum Info- und Ausstellungsstand.

 

http://www.nafroth.com

Landeshauptstadt Saarbrücken geht neue Wege: Aktionen für ein Mehr an Miteinander

Bis zum Herbst wird es in Saarbrücken unzählige Aktionen an Fahrbahnrändern, in Fußgängerzonen, in Wohngebieten und um Betriebe geben, die das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger stärken sollen.

Unzählige kleine Aktionen und Veranstaltungen laden ein zu mehr Engagement und mehr Toleranz.

Bewusst wählte die Stadt den Weg der Einbeziehung aller interessierten BürgerInnen. Konsequenterweise wurde deshalb nicht der klassische Weg einer Kampagne mit Plakaten und Flyers gewählt, sondern mit unserer Hilfe eine „Öffentlichkeitsarbeit mit einfachsten Mitteln“. Jede und jeder soll mit seinen Kompetenzen mitwirken können, fast ohne Finanz-, Zeit- und Personalaufwand. Jede und jeder sollte sich mit Ideen und auch eigenen Facetten des Inhalts beteiligen können.

In den wenigen Wochen seit dem Start der Kampagne sind es bereits jetzt über 40 Aktionen und Veranstaltungen, die in allen Ecken der Stadt realisiert werden.

Infos unter:

PatchWorkCity Saarbrücken

Messestand nafroth.com

Deutscher Betriebsrätetag 2017 in Bonn

BETRIEBLICHE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT FRECHER; PFIFFIGER; WIRKSAMER – ABER WIE UND WARUM?
Worum geht es überhaupt?

An sich wollen wir alle KollegInnen mit unseren Informationen erreichen. Richtig mutige Betriebsräte wollen sogar etwas bewegen, verhindern, Neues auf den Weg bringen. Es geht also nicht darum, nur die Betriebsratsarbeit zu „verkaufen“. „Deutscher Betriebsrätetag 2017 in Bonn“ weiterlesen

Betriebsratswahlen sind keine betriebsinterne Angelegenheit

Gedanken zur Betriebsratswahl Anfang 2018
Wenn man es genau nimmt, entscheiden BetriebsrätInnen mehr als mancher Gemeinderat, der nur noch über 6 % des Kommunalhaushaltes letztendlich Verfügungsgewalt hat. Man entscheidet, wie es den Menschen mal im Alter gehen wird, über die Chancen aller Familienmitglieder. Diese Wahl ist zu wichtig, um sie nur betriebsintern zu kommunizieren. Sie bietet eine Chance mit einfachsten Mitteln Zigtausenden, ja Hunderttausenden die Bedeutung eines Engagements im Arbeitsleben zu erläutern und das in Zeiten von Arbeit 4.0 immer mal was passieren kann.

„Betriebsratswahlen sind keine betriebsinterne Angelegenheit“ weiterlesen

Gewinnen wir die Menschen für ein Engagement in politischen Organisationen?

Die letzte Studie zum Stand der Dinge in Sachen „Ehrenamtliches Engagement“ (Freiwilligensurvey) zeigt einmal mehr die Probleme auf. Millionen Menschen wären eigentlich für mehr Engagement zu gewinnen. Vor allem politische Organisationen tun sich schwer. Am politischen Interesse im Land liegt es nicht, denn das ist seit vielen Jahren konstant bis steigend. „Gewinnen wir die Menschen für ein Engagement in politischen Organisationen?“ weiterlesen

Das Fahndungsplakat zur Betriebsratswahl

Anfang 2018 sind in Deutschland wieder Betriebsratswahlen. Ein Termin, der einfach jede und jeden begeistert – oder?
So wie der Infotisch mit Schirm zu jeder Kommunal- und Landtagswahl gehört, ist das Fahndungsplakat zur Betriebsratswahl fast unvermeidbar. Zwei Kulturen kann man beim Grunddesign in der Regel unterscheiden: Die einen nutzen die Erfahrung mit der RAF-Fahndung, die anderen setzen eher auf die Kulturerfahrung der Bundeswehr, setzen also auf das Strammstehen im Halbkreis. Ergänzt wird dieses begeisternde Bild i.d.R. durch hochinformative, anregende, motivierende Sprüche wie: Mit uns in die Zukunft, Für einen Starken Betriebsrat, Geh wählen, Gemeinsam sind wir stark, …  „Das Fahndungsplakat zur Betriebsratswahl“ weiterlesen

Live vor Ort 15 Aktionen ausprobieren und testen – eine ungewöhnliche Präsentation

Es gibt eben doch Alternativen zum traditionellen Informationsstand, die deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger zum Gespräch verweilen lassen, die sie sogar miteinander ins Gespräch bringen, die Inhalte und Konzepte anschaulich präsentieren. Es gibt Instrumente der politischen Kommunikation, die bereits in einer Stunde zigtausende BürgerInnen erreichen, die mit ihnen in einen Dialog eintreten. „Live vor Ort 15 Aktionen ausprobieren und testen – eine ungewöhnliche Präsentation“ weiterlesen